Einzelhandel und Gastronomie sind die Motoren der Innenstadt. Die Nöte der Betreiber sind mir dabei als Schatzmeister des Verkehrsvereins seit einigen Jahren bestens bekannt. Es muss an passgenauen, zukunftsorientierten Ideen und Lösungen der Probleme gearbeitet werden. Die Gestaltung der Innenstadt in Verbindung mit verschiedenen Angeboten aus Einzelhandel und Gastronomie soll dazu führen, dass ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen entsteht.
Warum Einzelhandel und Gastronomie so wichtig sind
Eine Innenstadt ohne kleinere und größere Läden, ohne Restaurants und Cafés kann man sich kaum vorstellen. Es wäre eine leere Stadt, ohne gemütliches Bummeln, ohne Eis schleckende Kinder oder zufällige Treffen von ehemaligen Kollegen und ohne das gemütliche Beisammensitzen bei einem guten Glas Wein. Ohne Einzelhandel und Gastronomie wäre unsere Innenstadt leblos. Das darf uns nicht passieren.
Was wir tun können
Jeder von uns kann seinen Teil dazu beitragen, um die Innenstadt zu unterstützen, indem wir verstärkt lokal einkaufen. Hier gibt es – zum Beispiel mit „alzey.help“ oder der Weiterentwicklung „alzey-meine-heimat.de“– bereits einige ehrenamtliche Ansätze aus den letzten beiden Jahren, mit denen die Bürgerinnen und Bürger für die Einkaufsqualität und die kreativen Angebote in den Geschäften vor Ort sensibilisiert werden sollen. Dieser Weg muss intensiv weiter bestritten werden, denn die besten Ideen nutzen nichts, wenn die Kunden nicht in die Innenstadt kommen. In der Stadt selbst gibt es vor allem zwei Themen, für die ich alle verfügbaren Möglichkeiten zur Unterstützung der Einzelhändler und der Gastronomen einsetzen möchte: Die Wiederbelebung und Vermeidung von Leerständen und die Verbesserung des Erscheinungsbilds der Innenstadt. Dafür möchte ich sowohl fachliche Expertise in Anspruch nehmen, als auch die Ideen der Bürgerinnen und Bürger umsetzen und insbesondere mit allen handelnden Akteuren das bestehende Netzwerk noch enger knüpfen, damit wir alle an einem Strang ziehen und unsere Stadt insgesamt zukunftsfähig aufstellen können.
So können wir die Leerstände minimieren
Bereits im letzten Frühjahr des vergangenen Jahres habe ich während des Lockdowns mit einer kleinen Gruppe aus Gastronomen, Einzelhändlern und Kommunalpolitikern intensive Gespräche über die Bekämpfung der Leerstände geführt. In einem Brief an die Eigentümer haben wir gemeinsam an deren Solidarität appelliert und auf die Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Mietern seitens der Verwaltung hingewiesen. Diese Vorgehensweise möchte ich zeitnah intensivieren. Den Eigentümern muss bewusst sein, dass ein leeres Ladenlokal auf Dauer eine Wertminderung der Immobilie darstellt und auch unserer Stadt schadet. Ich möchte darauf hinwirken, dass Vermieter und Mieter zusammengebracht und passende Mietverträge für die verschiedenen Situationen abgeschlossen werden können. Es gibt nämlich nicht nur die großen Ketten, für die die innerstädtischen Geschäftsräume oftmals nicht lukrativ sind. Sondern gerade auch Kleinunternehmer, die selbst ein Geschäft führen wollen oder auch junge Unternehmen, sogenannte Start-Ups, für die hohe Mieten oder langfristige Mietverträge zunächst einfach nicht realisierbar sind, benötigen Angebote. Neben bezahlbaren Mieten für Geschäftsräume ist es außerdem unabdingbar, dass in der Innenstadt endlich wieder ein breiteres, vielfältigeres Angebot an Waren und Dienstleistungen aus verschiedenen Branchen zu finden ist, so dass potenzielle Kundinnen und Kunden eine breitere Auswahl – auch an Gegenständen des täglichen oder regelmäßigen Bedarfs – vorfinden. Hier möchte ich mit einem motivierten Verwaltungsteam verstärkt aktiv werden.
Die Wirkung der Innenstadt ist wichtig
Wie ich bereits in einem anderen Artikel ausgeführt habe, ist die Attraktivität der Innenstadt auch ein entscheidender Aspekt dafür, ob die Bürgerinnen und Bürger genauso wie die Einwohner der umliegenden Gemeinden oder auch Touristen unsere Innenstadt besuchen oder eben nicht. Deshalb müssen die Fußwege sauber gehalten werden, die Parks und Plätze mit geeigneten Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen und auch ausreichend Abfallbehältnisse zur Verfügung stehen, die auch am Wochenende regelmäßig geleert werden. Dazu gehört auch insgesamt mehr Grün in der Stadt und eine intelligente, moderne und ansprechende Beleuchtung, statt einer dauerhaften Weihnachtsbeleuchtung, für die wir oft belächelt werden. Aus all diesen Aspekten ergibt sich automatisch eine Wechselwirkung mit dem in der Innenstadt angesiedelten Einzelhandel und den Gastronomiebetrieben. Für letztere muss ein großflächiger Außenbereich vorhanden sein, der gleichzeitig aber nicht die Passantenströme auf den Plätzen und in den Fußgängerbereichen behindern darf.
Wenn dies alles stimmt, erzählen die Besucherinnen und Besucher unserer Innenstadt es gerne weiter und die Werbung für unsere Stadt wird zum Selbstläufer.
So funktioniert es gemeinsam
Nur gemeinsam sind wir stark. Dafür benötigen wir ein bisschen Mut und den Willen, auf die Bedürfnisse der Geschäfts- und der Restaurantinhaber zu reagieren und diese gemeinsam in die Tat umzusetzen. Dass dies funktionieren kann, zeigen heute bereits die oft sehr gut besuchten verkaufsoffenen Sonntage, aber es muss noch viel häufiger geschehen – auch im Alltag. Ich möchte das Zusammengehörigkeitsgefühl durch weitere Eventideen stärken. Hier kommt beispielsweise die Verbindung von Musik, Kunst oder Kultur mit einem Einkaufserlebnis in Betracht. Ebenso könnte man Aktions- oder Thementage oder -wochen zu regionalen, saisonalen oder grundsätzlich interessanten Themen durchführen, bei denen sich alle Akteure in geeigneter Form beteiligen können. Auch in Zeiten des sparsamen Umgangs mit Ressourcen möchte ich ein Konzept der möglichst einheitlichen Darstellung der Geschäftsräume durch eine zeitweise Beleuchtung der Schaufenster entwickeln. Damit geben wir den Straßen – gerade auch in der dunkleren Jahreszeit – wieder ein Gesicht und machen sie einladender.
Fazit: Wir müssen jetzt etwas tun!
Um unseren Einzelhändlern und Gastronomen zu helfen und Alzey dadurch auch weiterhin als lebendige und liebenswerte Stadt zu erhalten, müssen wir schleunigst etwas tun und dürfen nicht länger warten. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, denn der richtige Zeitpunkt ist genau jetzt!
