25. Februar 2022 Thema: Mobilität Von Steffen Jung
Alzey muss endlich zu einer fahrradfreundlichen Stadt werden. Ich möchte, dass das Radfahren einen neuen Stellenwert bekommt, attraktiver und sicherer wird. Die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt nutzen Fahrrad und E-Bike immer mehr zum Einkaufen, für den Weg zu Schule oder Arbeit und in ihrer Freizeit. Diese Alternative Form der Mobilität werde ich bestmöglich unterstützen.
Fahrradfahren nimmt im Alltag von und vielen Menschen einen immer größeren Stellenwert ein. Außerdem ist das Fahrrad als klimafreundliches Fortbewegungsmittel aus dem Verkehr nicht mehr wegzudenken. Es bietet den Nutzern viele Vorteile, angefangen von den niedrigen Anschaffungskosten bis hin zum Wegfall der leidigen Parkplatzsuche, von der Geselligkeit bis zur sportlichen Aktivität, von der Schnelligkeit bis zum Bewusstsein einer klimafreundlichen Fortbewegung. Diese Entwicklung muss auf jeden Fall weiter vorangetrieben werden. Hierbei kommt uns im rheinhessischen Hügelland auch der derzeitige „E-Bike-Boom“ sehr entgegen.
Ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept für die Mobilität in unserer Stadt muss den mittlerweile veränderten Anforderungen durch das geänderte Bewusstsein der Bevölkerung und die stärkere Nutzung von Fahrrädern auch gerecht werden. Unser Mobilitätskonzept ist mittlerweile zehn Jahre alt und muss dringend überarbeitet und angepasst werden. Die Rahmenbedingungen für Fahrradfahrer sind insgesamt deutlich zu verbessern. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass innerhalb der Stadt möglichst direkte Verbindungen für Radfahrer gefunden werden. Den Radfahrenden, egal ob Groß oder Klein, müssen mehr sichere Wege zur Verfügung stehen – innerhalb der Stadt, aber auch in alle Stadtteile. Gleichzeitig muss ein gleichberechtigtes Zusammenspiel mit den anderen Verkehrsteilnehmern – Kraftfahrzeugen und Fußgängern – gefunden werden. Die Anbindung der Stadtteile für den Radverkehr muss vorangetrieben werden. Insbesondere Dautenheim ist hier aktuell noch abgehängt. Damit sich das ändert, muss die Stadt am Ball bleiben und zusehen, dass der Radweg in den nächsten Investitionsplan des Landes aufgenommen wird. Um eine sichere Überquerung der Karl-Heinz-Kipp-Straße in Richtung Schafhausen zu erreichen, muss endlich eine Entscheidung über die Änderung der Streckenführung auf einen möglichst kleinen Teil der stillgelegten alten Bahntrasse, bis zur Gartenstraße, getroffen werden. Hier ist eine geeignete und gleichzeitig wenig kostenintensive sowie ökosystemerhaltende, zeitnahe Maßnahme im Interesse aller Radfahrer durchzuführen. Ebenso sind die Verbindungen in die umliegenden Verbandsgemeinden, dort wo es möglich ist, zu verbessern.
Die Grundlage für die Sicherheit von allen Fahrradfahrern ist ein guter Zustand der genutzten Verkehrswege. Hierzu gehören nicht nur Fahrradwege ohne Verwerfungen, sondern auch Straßen die, gerade an den Straßenrändern, keine gefährlichen Risse oder Löcher in der Asphaltdecke aufweisen. Ein besonderes Augenmerk muss daher darauf gelegt werden solche Gefahrensituationen zu vermeiden bzw. zu beseitigen. Die bereits kurz getestete Meldeplattform „RADar!“ stellt hier ein kostengünstiges und geeignetes Mittel dar, mit dem Verkehrsteilnehmer einfach und unkompliziert auf solche Stellen hinweisen können. Diese Möglichkeit, die auch der Verwaltung die Arbeit vereinfacht, möchte ich für alle Bürgerinnen und Bürger dauerhaft etablieren. Für mich ist der Zustand des Selztalradweges in Richtung Schafhausen derzeit so nicht akzeptabel und ich halte ihn auch für gefährlich. Insbesondere im Hinblick auf fahrradfahrende Kinder – und beeinträchtigte Fußgänger – sind außerdem die Bordsteine der Gehwege in Kreuzungsbereichen abzusenken.
Mit Hilfe von Experten und den Ideen der Bürgerinnen und Bürgern möchte ich versuchen Lösungen für problematische Verkehrssituationen zu finden, so dass es grundsätzlich allen Radfahrenden möglich ist, sich in Alzey gefahrlos mit dem Fahrrad fortzubewegen. Dazu gehört für mich insbesondere auch Kindern und Jugendlichen, als schwächster Gruppe im Straßenverkehr, einen sicheren Schulweg sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad zu ermöglichen. Es gibt in Alzey einige unübersichtliche Verkehrssituationen, für die zeitnah Lösungen gefunden werden müssen. Insbesondere fehlt es auf stark befahrenen Straßen noch immer an Radwegen oder zumindest Fahrradschutzstreifen. Es muss dringend überlegt werden, wie man das „Gänsebrückelchen“ für Fußgänger und möglicherweise auch für Radfahrer als gute alternative Route in den Westen der Stadt gestalten kann. Auch das abrupte Ende von Radwegen, einseitige Radwege, unübersichtliche Situationen an Ausfahrten oder nicht eindeutige Verkehrsregelungen führen ebenso wie eine fehlende Beleuchtung (zum Beispiel zwischen der Gartenstraße und dem Industriegebiet) zu vermeidbaren Gefahrensituationen. Im Herbst und Winter müssen Radwege ebenso von Laub und Schnee befreit werden, wie die Straßen für die anderen Verkehrsteilnehmer.
Für eine fahrradfreundliche Stadt ist auch eine auf die Bedürfnisse der Fahrradfahrer und Fahrradfahrerinnen ausgerichtete Infrastruktur erforderlich. Insbesondere sind hier ausreichend geeignete Abstellplätze für Räder in der Innenstadt, aber auch am Bahnhof und an der Haltstelle Süd, sowie eine entsprechende Kennzeichnung derselben und Hinweisschilder notwendig. Auch muss es gekennzeichnete Servicestationen für kleinere Reparaturen und öffentliche Luftdruck-Tankstellen an Knotenpunkten sowie gut platzierte Ladestationen für E-Bikes geben. Eine durchdachte Beschilderung von Radwegen ist ebenfalls erforderlich. Die aufgeführten Aspekte im Hinblick auf die notwendige Sicherheit und Infrastruktur, führen gleichzeitig zu einer steigenden Attraktivität des Radfahrens – für die Einwohner und Einwohnerinnen unserer Stadt, ebenso wie für die Bürger der umliegenden Gemeinden und auch für die Touristen – und sie stärken unser klimafreundliches Verhalten.
Wir müssen das Radfahren in unserer Stadt sicher und attraktiver machen, damit Alzey endlich zu einer fahrradfreundlichen Stadt wird. Damit reagieren wir nicht nur auf die geänderten Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger, sondern wir gehen auch die richtigen und notwendigen Schritte, um unsere Stadt für die Zukunft gut aufzustellen. Die Zeit um das anzupacken ist jetzt!
Mobilität und Verkehrssituation müssen in Alzey verbessert werden. Verkehrspolitik ist für unsere Zukunft ein wichtiger Bereich, den ich als Bürgermeister mit ganzer Kraft angehen werde. Erfahren Sie hier mehr zu meinen Ideen dazu.
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