02. Februar 2022 Thema: Mobilität Von Steffen Jung
Um unseren Klimazielen auch im Bereich Verkehr näher zu kommen, ist es dringend notwendig die emissionsfreie Mobilität in Alzey attraktiver zu machen. Um mit dem erwarteten Anstieg beim Verkauf von Elektrofahrzeugen Schritt halten zu können, müssen auch ausreichend Lademöglichkeiten vorhanden sein. Der Aufbau und die Verteilung von Ladesäulen für Elektroautos und E-Bikes muss deutlich stärker forciert und gesteuert werden als bisher.
Neben den privaten Ladestationen müssen aber auch Ladeeinrichtungen für den ÖPNV, beispielsweise für den Einsatz von Elektrobussen mitgedacht werden. Gerade mit dem ÖPNV können noch bedeutend mehr Personen von der elektrischen Fahrleistung profitieren, als bei der Fahrt im eigenen PKW. Wie wir aus meiner Sicht generell zu einem attraktiveren Nahverkehr kommen können, habe ich bereits in meinem Artikel vom 11.01.2022 berichtet.
In Zukunft muss die Ladeinfrastruktur in unserem Stadtgebiet nicht nur bedarfsgerecht sein, sondern auch so geplant und ausgebaut werden, dass sich notwendige Investitionen in das Stromnetz in Grenzen halten und der öffentliche Raum hierfür nicht über Gebühr beansprucht wird. Dies wird am besten durch einen intelligenten Mix unterschiedlicher Ladeformen erreicht. Mit einer Kombination von Ladepunkten zu Hause, am Arbeitsplatz sowie einer überschaubaren Zahl öffentlicher Schnellladestationen, sollte dies gelingen.
Intelligent gesteuertes, langsames Laden über Nacht zu Hause, oder tagsüber am Arbeitsplatz, erlaubt es den Nutzerinnen und Nutzern von E-Autos, ihre Fahrzeuge rund um die Uhr und an jedem Ort mit kostengünstigem Strom zu versorgen. Dadurch kann auch möglichst viel erneuerbare Energie in die Batterie fließen und das Stromnetz wird nicht über Gebühr belastet. Insbesondere dem Aufladen zu Hause sollte aber eine wichtige Aufgabe zukommen, denn je mehr privat geladen werden kann, umso weniger muss wertvoller öffentlicher Straßenraum für Ladestationen vorgehalten werden.
Um Bewohnerinnen und Bewohnern von Stadtquartieren mit geringer privater Stellfläche das Laden im öffentlichen Raum zu ermöglichen, könnten beispielsweise auch Parkplätze von Supermärkten und Sportstätten als Standorte für Ladesäulen erschlossen werden. Nachts könnten diese beispielsweise für die Fahrzeuge von Anwohnerinnen und Anwohner ohne eigenen Stellplatz, oder aber auch für elektrische Carsharing-Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sind für das öffentliche Laden Schnelladestationen für mehrere Fahrzeuge sinnvoll.
Die Stadtverwaltung muss das gesamte ihr zur Verfügung stehende Instrumentarium zur Gestaltung der Elektromobilität und der Ladeinfrastruktur unserer Stadt und der Stadtteile nutzen. Dazu ist es notwendig Bebauungspläne, Verkehrsentwicklungspläne und Stellplatzsatzungen auf die neuen Herausforderungen unserer Zeit auszurichten und mit privaten Investoren, Arbeitgebern und Netzbetreibern eng zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig sollten wir hierbei die Kompetenz unseres regionalen Energieversorgers, dem EWR, stärker nutzen.
Der strategische Aufbau städtischer Ladeinfrastruktur ist keine Aufgabe, die sich mal so nebenbei erledigen lässt. Sie ist auch weit mehr als eine technische Angelegenheit. Klimafreundliche und nachhaltige Stadtmobilität benötigt eine richtige Ladeinfrastruktur mit Konzept, um im Bereich der E-Mobilität erfolgreich zu sein. Ich werde die E-Mobilität in unserer Stadt zu einem zukunftsweisenden Gemeinschaftsprojekt machen.
Mobilität und Verkehrssituation müssen in Alzey verbessert werden. Verkehrspolitik ist für unsere Zukunft ein wichtiger Bereich, den ich als Bürgermeister mit ganzer Kraft angehen werde. Erfahren Sie hier mehr zu meinen Ideen dazu.
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